21. Wissenschaftspreis
Mit dem Wissenschaftspreis des Markenverbandes sind Dr. Hannes Gurzki, Frau Dr. Sabrina Biedermann und Dr. Thomas Scholdra für ihre wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema „Zukunft der Markenführung und der Markenforschung“ ausgezeichnet worden. Der vom Markenverband e.V. und der Gesellschaft zur Erforschung des Markenwesens e.V. (G·E·M) ausgeschriebene Wissenschaftspreis des Markenverbandes ist der älteste Preis zur Markenführung und Markenforschung in Deutschland.
Dr. Reinhard Zinkann, Vizepräsident des Markenverbandes, betonte in seinen einleitenden Worten zur Preisverleihung, wie wichtig den Mitgliedern von Markenverband und G·E·M das traditionell enge Netzwerk zwischen Wissenschaft und Praxis ist. Deshalb sei die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern in Form des mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreises des Markenverbandes Privileg und Freude zugleich.
Der Juryvorsitzende Prof. Dr. Dr. hc. mult. Manfred Bruhn, Basel, hob in seiner Laudatio hervor, dass die eingereichten Arbeiten wie auch in den vergangenen Jahren ein hervorragendes Niveau aufwiesen. Dies zeige, dass die Forschung der Markenführung im deutschsprachigen Raum längst ein internationales Niveau erreicht habe.
Dr. Hannes Gurzki
Dr. Hannes Gurzki wurde als Preisträger für den ersten Platz des Wissenschaftspreises des Markenverbandes 2020 ausgezeichnet mit seiner Dissertation „The Creation of Extraordinary – Perspektives on Luxury“. Es geht in der Arbeit um das Außergewöhnliche und das Begehrenswerte von Marken und wie es durch Markenführung erreicht werden kann. Herr Dr. Gurzki hat mit seiner Betrachtung des Themas aus dem Blickwinkeln der Wirtschafts- und Kulturwissenschaften, der Psychologie, Anthropologie, Soziologie bis hin zur Linguistik, Philosophie und Religionswissenschaften die zentralen Prinzipien der Markenführung adressiert.
Dr. Sabrina Biedermann
Den zweiten Preis erhielt Frau Dr. Sabrina Biedermann für ihre Dissertation „Markenrechtlicher Motivschutz“. Ein Motiv als solches – wie beispielsweise ein Stern, Tier, Baum,… - ist im Markenrecht grundsätzlich nicht schutzfähig, dies bestätigt die ständige Rechtsprechung. Dennoch stellt sich in Kollisionsfällen oder im Rahmen der Anmeldung einer Marke die Frage, wann sich ein fremdes Zeichen trotz andersartiger Ausgestaltung hinreichend an eine Marke und ihr Motiv angenähert hat, um auf Basis des gemeinsamen Motivs eine Ähnlichkeit anzunehmen. Die Arbeit entwickelt hierfür konkrete Kriterien, die für die künftige Rechtsprechung bedeutsam sein könnten.
Dr. Thomas Scholdra
Der dritte Preis wurde Dr. Thomas Scholdra für seine Dissertation „Business Cycles and Consumer Behaviour“ verliehen. Es geht darum, welche Auswirkungen die Konjunktur und insbesondere die Rezession auf das Verhalten der Konsumenten haben. Herr Dr. Scholdra hat mittels datenorientierter Analysen interessante empirische Ergebnisse generiert, beispielsweise zur Bedeutung der elektronischen Mund-zu-Mund-Kommunikation, zur Bedeutung von Preissenkungen, der Präferenz für Markenartikel und Handelsmarken sowie zur Bedeutung von Online-Bewertungen in den verschiedenen Phasen des Kaufentscheidungsprozesses.